Früher bedeutete der Übergang zu grauem Haar, entweder alles abzuschneiden oder monatelang mit kahle Haarwurzeln zu leben. Mit Balayage hat sich das geändert. Diese Technik erzeugt eine nahtlose, natürliche Mischung zwischen Ihrer aktuellen Farbe und den nachwachsenden grauen Haaren.
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Foto: Sophia Bolotina (Friseur)
Aber Balayage ist nicht die einzige Option – Highlights, Lowlights, Ombré und andere Methoden können zu einem sanften Übergang beitragen. Die richtige Wahl hängt von Haarton, Struktur und dem Anteil grauer Haare ab. So gelingt der Übergang ohne harte Linien oder hohen Pflegeaufwand.
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Balayage ist eine handgemalte Technik, die weiche, natürlich wirkende Farbübergänge erzeugt. Anders als bei herkömmlichen Folien, die gleichmäßige Highlights erzeugen, werden bei Balayage die Farbtöne durch eine individuelle Platzierung gemischt. Dadurch können Coloristen die natürliche Verteilung grauer Haare nachahmen und die Wachstumsphase weniger auffällig machen.
Es ist ideal für Personen mit 30–70 % grauem Haar, die eine pflegeleichte Lösung suchen. Wenn das Haar überwiegend grau ist, können andere Methoden besser funktionieren, um Tiefe und Dimension zu verleihen. Für Personen, die gerade erst anfangen, grau zu werden, verhindert Balayage die Notwendigkeit ständiger Ansatzkorrekturen und hält das Haar lebendig.
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Balayage selbst ist kein Einheitsprodukt. Um einen individuellen Look zu kreieren, können verschiedene Techniken verwendet werden:
☝️Expertenmeinung:
Das Mischen von Grau mit Balayage ist eine hervorragende Möglichkeit, einen natürlichen, pflegeleichten Übergang zu schaffen. Ich verwende weiche, handgemalte Highlights, um graue Strähnen nahtlos mit helleren Tönen zu mischen und so Dimension und Tiefe hinzuzufügen. Diese Technik ermöglicht ein anmutiges Herauswachsen und reduziert die Notwendigkeit häufiger Nachbesserungen. Der Schlüssel liegt darin, die richtigen Farbtöne zu wählen, die die natürliche Haarfarbe ergänzen und gleichzeitig das Gesamtbild verbessern.
Sophia Bolotina , Haarexpertin.
Für dunkelblondes oder hellbraunes Haar eignen sich aschfarbene Highlights am besten. Diese kühlen Farbtöne neutralisieren die Wärme und verhindern messingfarbene Töne, wenn das natürliche Grau nachwächst.
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Für diejenigen mit mittel- bis dunkelbraunem Haar schafft rauchgraues Balayage eine raffinierte Mischung. Diese Methode beinhaltet kühl getönte, tiefsilberne Strähnen, die allmählich mit natürlichen Grautönen verschmelzen.
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Bei der Rooted Balayage bleibt die Grundfarbe dunkler und es werden weiche, gemischte graue Highlights hinzugefügt. Das funktioniert gut für diejenigen, die noch nicht bereit sind, komplett grau zu werden, sondern einen natürlicheren Übergang wünschen.
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Während Balayage eine beliebte Methode ist, graue Haare zu kaschieren, können andere Färbetechniken den Effekt je nach Haartyp und Lebensstil verstärken.
Babylights sind ultrafeine Highlights, die natürliches, sonnengebleichtes Haar imitieren. In einem kühlen oder silbernen Farbton verschmelzen sie sanft mit vorhandenen grauen Haaren und sorgen so für einen subtilen Übergang.
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Ombré lässt die Farbe von dunkel nach hell übergehen und ist daher eine ausgezeichnete Option für alle, die einen langsamen Übergang in Richtung Grau wünschen. Diese Methode eignet sich gut für Brünette, die ihre Haarwurzeln nicht bleichen möchten, aber dennoch einen eleganten Silber- oder Salz-und-Pfeffer-Effekt erzielen möchten.
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Lowlights verleihen Tiefe, indem sie dunklere Töne um vorhandene graue Haare herum einbringen. Diese Technik ist ideal für diejenigen mit hellerem Haar, die eine ausgewogenere Mischung statt eines komplett silbernen Looks wünschen.
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Bei Personen mit 70 % oder mehr grauem Haar verstärkt eine einfache Glanzbehandlung die Silbertöne und neutralisiert gleichzeitig gelbe Farbtöne. Diese semipermanenten Glasuren verleihen Glanz und Tiefe, ohne das natürliche Graumuster zu verändern.
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Nicht alle Techniken funktionieren bei jedem Haartyp gleich. So bestimmen Sie den besten Ansatz
Beim Übergang von feinem oder dünnem Haar zu grauem Haar ist es wichtig, sanfte Färbemethoden zu verwenden, die die Gesundheit des Haares nicht beeinträchtigen. Babylights sind eine großartige Option, da sie ultrafeine, natürlich gemischte Highlights erzeugen, ohne dass aggressives Bleichen erforderlich ist.
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Auch Haarglanzmittel eignen sich gut, da sie das natürliche Grau hervorheben und unerwünschte Gelbtöne neutralisieren.
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Auch sanftes Balayage kann effektiv sein, solange die Farbe dezent aufgetragen wird. Da feines Haar anfälliger für Haarbruch ist, sollten Tiefenpflegebehandlungen regelmäßiger Bestandteil der Haarpflege sein, um das Haar gesund und widerstandsfähig zu halten.
Bei dickem oder grobem Haar sorgt ein strukturierterer Farbansatz für einen natürlichen, aber dennoch sichtbaren Übergang. Smoky Balayage ist eine gute Wahl, da es tiefsilberne oder kühl getönte Highlights in dunkleres Haar einarbeitet, ohne harte Kontraste zu erzeugen.
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Auch Ombré-Techniken können gut funktionieren, indem man von dunklen Haarwurzeln aus allmählich zu einem sanften, silbrigen Ton an den Spitzen übergeht.
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Lowlights sind besonders nützlich, um Dimension und Tiefe zu verleihen und zu verhindern, dass das Haar platt oder zu gleichmäßig aussieht. Da grobe Strähnen dazu neigen, trockener und widerstandsfähiger gegen Farbe zu sein, helfen Feuchtigkeitsbehandlungen und Tönungsshampoos, das Haar gesund zu halten und einen gleichmäßigen, kühlen Farbton zu erhalten.
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Locken und Wellen verteilen die Farbe auf natürliche Weise und erleichtern den Übergang zu grauem Haar. Statt scharfer Trennlinien hilft die Form des Haares dabei, verschiedene Farbtöne mühelos zu vermischen. Balayage-Techniken für Locken funktionieren besonders gut, da die handgemalte Farbe der natürlichen Bewegung der Locken folgt.
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Lowlights können ebenfalls Dimension verleihen, insbesondere wenn das Haar unterschiedliche Graustufen aufweist.
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Foto: Sophia Bolotina (Friseurin) Da lockiges und welliges Haar eher trocken ist, sind regelmäßige Feuchtigkeitsbehandlungen unerlässlich, um Elastizität und Glanz zu erhalten. Die Verwendung eines sulfatfreien Purpurshampoos kann auch dazu beitragen, jeglichen Messington zu neutralisieren, ohne dem Haar Feuchtigkeit zu entziehen.
Nach der Umstellung sorgt die richtige Pflege dafür, dass die Farbe frisch bleibt und sich gleichmäßig einfügt:
1. Verwenden Sie violettes oder blaues Shampoo. Graue und silberne Töne können mit der Zeit gelbe Reflexe entwickeln. Ein violettes Shampoo neutralisiert Messingtöne, während ein blaues Shampoo orangefarbenen Reflexen in dunklerem Haar entgegenwirkt.
2. Mit Tiefenpflegemitteln Feuchtigkeit spenden. Gebleichtes Haar braucht Feuchtigkeit, auch wenn es natürlich getönt ist. Eine Tiefenpflegemaske einmal wöchentlich hält das Haar gesund.
3. Alle 8–12 Wochen mit Tonern auffrischen. Toner erhalten die kühlen oder silbernen Töne beim Balayage. Ohne sie kann graues Haar eine ungleichmäßige Farbe annehmen.
4. Regelmäßig schneiden, um alte Farbe zu entfernen. Beim Übergang von gefärbtem Haar hilft das Schneiden, altes künstliches Pigment zu entfernen und beschleunigt den Prozess.
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Für diejenigen, die bereit sind, ihr volles Grau zu akzeptieren, ist das Abschneiden der restlichen gefärbten Haare möglicherweise die schnellste Lösung. Wenn Balayage Blending monatelang verwendet wurde, sollte der Übergang bereits sanft sein. Ein kurzer, stilvoller Schnitt kann den natürlichen Silberton hervorheben und weiteres Färben überflüssig machen.
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Balayage bietet eine anmutige Möglichkeit, graue Haare zu bekommen, ohne eine harte Wachstumsphase. Ob Sie subtile Highlights, rauchige Lowlights oder Ombré-Effekte verwenden, die richtige Methode hängt von Haartyp, natürlichem Farbton und Pflegevorlieben ab. Mit der richtigen Pflege und der richtigen Farbtechnik kann der Übergang zu grauen Haaren gewollt und nicht erzwungen wirken.